Mittwoch, 27. Februar 2019

Einmal Meerjungfrau sein



 

Anleitung für einen Meerjungfrauenschwanz

(enthält unbeauftragte Werbung)

Als ich vor fast vier Jahren meine W6 Overlockmaschine gekauft habe, gab es als kleines add-on einen Janome Kräuselfuß mit Gummibandführung dazu. Ich habe ihn damals wohl nur einmal ausprobiert und dann in einer Schublade verschwinden lassen. 
Jetzt bot sich mir die perfekte Gelegenheit, mich mal wieder mit diesem Ding auseinander zu setzen: Meine Tochter möchte als Meerjungfrau zum Fasching gehen. Ich muss dazu vielleicht noch kurz erwähnen, dass ich mir gerne die Mühe mache, Kostüme zu nähen. Ich versuche allerdings sie so zu gestalten, dass sie zumindest teilweise auch im Alltag tragbar sind. Und ich finde es wichtig, dass die Kinder nicht auf Kosten eines tollen Kostüms in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. Schließlich sollen sie an diesem besonderen Tag einfach Spaß haben können. 
Aber nun zur Meerjungfrau: Ich muss gestehen, den Schuppenstoff habe ich schon vor längerer Zeit zufällig gefunden und konnte nicht umhin ihn zu kaufen. Einfach zu schön. Mir war also von vornherein klar, dass ich daraus Leggings nähe. Dann dazu noch ein T-Shirt mit Meerjungfrauen-Plot, das wird dann sicher den ganzen Sommer über getragen. Und jetzt? Ein Schwanz muss her, klar. Und zwar möchte ich aus Tüll und Gummiband einen Schwanz nähen, in den die kleine Meerjungfrau wie in einen Rock einsteigen kann. 

Ich verwende folgende Materialien:
  •  74 cm Gummiband, 6 mm breit (Bauchumfang + 10 cm Überlappung + 10 cm für Anfang und Ende)
  • 2 x 1 m weicher, glänzender Tüll in mint und lila
  • ein altes Haargummi







Und dann kommt dann der Kräuselfuß ins Spiel...




Der bietet den Vorteil, dass das Gummiband immer an derselben Position bleibt und beim Annähen gleichmäßig gedehnt wird. Und so geht's: 






Linke Klappe der Overlockmaschine öffnen und den Kräuselfuß wie im Bild anschrauben, rechtwinkligen Sitz überprüfen und evt. an der Schraube oben rechts justieren. 

Links die Klammer lösen und die Klappe öffnen.

 

 

Das Gummiband in die Vertiefung der Klappe legen und schließen. Den weißen Plastikschlitten so nach rechts schieben, dass das Gummiband nicht nach rechts und links verrutschen kann.  

Das Gummiband sollte so liegen, dass es von beiden Nadeln getroffen, aber nicht vom Messer angeschnitten wird. Eventuell noch einmal an der ersten Schraube nachjustieren, um die richtige Position zu finden.

 

 

 

 

 Das Gummiband so weit nach hinten ziehen, dass es dort festgehalten werden kann. 




Ich habe die Fadenspannung 'normal' eingestellt, also auf ca. 3,75, den Differentialtransport habe ich (entgegen der Anleitung, die 1 empfiehlt, auf 2 gestellt). 

Es empfiehlt sich, eine kurze Probe zu machen: die weiße Stellschraube im Uhrzeigersinn drehen, damit das Gummiband mehr gedehnt wird. 
Zufrieden mit dem ‚Kräuselfaktor‘? Dann geht’s los… 
 




Ich schneide bei meinem Stoff die Zugabe, die das Messer abschneiden soll ein, um die Kante des Stoffes direkt unter die Nadeln zu bekommen.


 

 

 

Der Stoff liegt unter dem Gummiband. 

 

 

 

 

 

 

 


 

Nur ganz zu Anfang das Gummiband hinten festhalten, und dann nur locker führen! Im Bild rechts ist zu sehen, dass ich anfangs nach hinten gezogen habe, wodurch sich der Stoff nicht so schön gekräuselt hat. Diese Seite kommt also bei der Überlappung nach unten ;-)  

 

 

 

 


Nach einer weiteren Anprobe habe ich die beiden Enden einfach überlappend mit einem elastischen Wabenstich aufeinander genäht. Jetzt nehme ich ein altes Haargummi um den Schwanz hinten zu raffen.





Tadaaa!




Ich überlege noch, ob ich den Schwanz unten noch ein bischen stutzen soll, um eine richtige Flosse heraus zu arbeiten. Andererseits kann der Schwanz so wie er ist auch einfach zum Prinzessinenrock werden, wenn man das Haargummi abnimmt, mal sehen...




Den Schuppenstoff habe ich bei Pink-Water Stoffe und auf dem Holländischen Stoffmarkt gefunden, ist aber wie gesagt schon länger her. Der Tüll ist ebenfalls vom Stoffmarkt. Der Leggings-Schnitt ist aus der Ottobre 4/2016, das T-Shirt habe ich selbst entworfen (und werde ich noch weiter entwickeln). Die Plotterdatei ist aus dem Silhouette-Store.

 

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